Susanna Fritscher im Theseustempel – Ausflug in eine andere Welt

„Es macht, was alle großen Kunstwerke tun: Es belohnt uns für unsere geduldige Auseinandersetzung mit ihm.“ Ein Satz aus der Beschreibung der Installation von Susanna Fritsch, die noch bis Oktober im Theseustempel in Wien zu sehen ist, der sehr viel Wahrheit in sich birgt.

Nach kurzem Anstellen darf man das zarte Werk betreten. Tausende Kunststofffäden durchziehen den Innenraum von unten nach oben. Die Besucherin bahnt sich vorsichtigst einen Weg – ja, ja der Weg ist natürlich vorgegeben und dennoch. Dennoch passt man seine Bewegungen an die feinen Fäden an, geht langsam um nichts zu verpassen, alles zu betrachten und nur ja nirgends anzukommen – weder am Ausgang noch an den Fäden.  Zwischendurch stehen bleiben, den Blick nach oben wenden und den Mund vor Staunen offen stehen lassen: Wie ist die Arbeit entstanden, mit welcher Geduld wurden hier Fäden geknüpft?

Das Werk ist ortspezifisch, das heisst es wurde von der Künstlerin Susanna Fritscher, die übrigens schon viele Jahre in Frankreich lebt und arbeitet, genau für diesen Ort angefertigt. Das milchige Licht im Theseustempel trifft auf die weißen Fäden und trägt zum einem Gefühl der „otherwordliness“ bei. Ein kurzer Ausflug in eine andere Welt.

Die Installation wurde von Jasper Sharp für das KHM kuratiert.

Öffnungszeiten: April bis Oktober, während der Ausstellungen, täglich 11.00 bis 18.00 Uhr

Zur Website von Susanna Fritscher

Der Theseustempel gehört zum Kunsthistorischen Museum und wird für die Ausstellung von Werken der zeitgenössischen Kunst genutzt. Wer kann sich noch an die Tauben von Maurizio Cattelan im Theseustempel erinnern?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert