Maria Lassnig – Führung durch das Schaudepot in Penzing

Der 14. Bezirk ist wohl einer der langweiligsten Bezirke Wiens. Ich darf das sagen, denn ich wohne schon sehr lange hier. Aber: die spärlich gesäten Highlights (OWA!) werden langsam aber sicher mehr und mit dem Schaudepot der Maria Lassnig Stiftung holen wir richtig auf! Es findet sich in der Gurkgasse in 1140 Wien und ist seit Jänner 2024 für die Öffentlichkeit im Rahmen von freitäglichen Führungen zugänglich. Passend zum Motto des Blogs, das ich zugegebenermaßen etwas vernachlässigt habe in den letzten Monaten, war ich vergangenen Freitag in sehr, sehr netter Gesellschaft in der Gurkgasse und durfte an einer Führung teilnehmen. Aber first things first…

Schaudepot Maria Lassnig Stiftung, © fridays at the museum

Was ist das Schaudepot?

Das Schaudepot der 2014 verstorbenen Künstlerin Maria Lassnig befindet sich in dem von ihr angekauften Atelier bzw. ihrer Wohnung. Die Räumlichkeiten wurden von ARTEC Architekten zu einem barrierefrei zugänglichen Ausstellungsraum umgestaltet, in dem dauerhaft eine Auswahl von Werken aus allen Schaffensphasen Maria Lassnigs präsentiert wird.

Im Stockwerk darüber residiert die von ihr geplante Foundation, deren Ziel es ist, das Werk Maria Lassnigs langfristig zu sichern, ihr Schaffen der Öffentlichkeit näher zu bringen und das Verständnis dafür zu vertiefen.

Das Schaudepot ist gallerieartig angelegt. Mit dem zusätzlichen Vorteil von Kuben mit Schiebeeinsätzen, an denen Werke von Maria Lassnig aus verschiedenen Jahrzehnten angebracht sind und während der Führungen auch gezeigt werden können. Man sieht also mehr als das, was an den Wänden hängt. Wobei das allein auch schon einen Besuch wert wäre.

Maria Lassing, Selbstporträt mit Silvia/Silvia Goldsmith und Ich (1972/73), Foto: fridays at the museum

Was sieht man im Maria Lassnig Schaudepot?

Wir wurden von Claudia MARK, der Registrarin, in Empfang genommen und durch die Schauräume geführt. Ausgehend von Lassnigs frühen Werken, die in Wien an der Akademie entstanden sind, über ihre Zeit in Paris, Kärnten, New York und wieder Wien, durchreisten wir gemeinsam immer neue Schaffensperioden der wandelbaren Maria Lassnig.

Da Maria Lassnig sehr viel Zeit mit ihrem Assistenten und langjährigem Freund Hans Werner Poschauko, der auch im Vorstand der Stiftung ist, verbrachte, haben wir das Glück, sehr viel über ihre Intention bzw. die Gedanken, die sie sich bei einzelnen Werken gemacht hat zu erfahren.

Wie man auch in der Biographie von Natalie Lettner, die ich SEHR empfehle, nachlesen kann, war das Fuß fassen in der Kunstwelt in der patriachalen Struktur der Kunstwelt, kein leichtes Unterfangen und der Struggle Lassnigs dauerte viele Jahrzehnte an.

Maria Lassnig, Die Optimisten, Foto: fridays at the museum

Fazit: Großartige Führung, viele Eindrücke, viel neues Wissen rund um eine der bedeutensten Künstlerinnen.

Mehr Infos zur Stiftung und den Führungen findest du auf der Website: https://www.marialassnig.org

Die Teilnahme ist (nur) mit Voranmeldung unter stiftung@marialassnig.org möglich. Führungen finden jeweils am Freitag um 14.00 und 16.00 Uhr statt. Die Führungen sind im Moment kostenlos.

Übrigens gab es schon mal einen Artikel rund um Maria Lassnig hier auf fridays at the museum: Briefe von Maria Lassnig an Hans Ulrich Obrist.

Kommentar (1)

  1. Pinkback: Künstlerhaus: Auf den Schultern von Riesinnen – Fridays at the museum

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