Bei der letzten Charity-Auktion der Akademie der bildenden Künste anlässlich des „Rundganges“ ist mir das Werk „Fridays I’m in love“ der Künstlerin Ting-Jung Chen (Preisträgerin der Kunsthalle Wien 2018) aufgefallen und ich wollte unbedingt wissen, was die Baseball-Schläger zu bedeuten haben. Whoops. Es handelte sich um Jonglierkeulen. Aber ihre Story ist trotzdem spannend. 😀
Das Werk „Friday’s I’m in love“ ist eine ca. 5-minütige performative Installation: professionelle Jongleure (zB. Philip Math/Berlin oder Justin Wood/Taipei) jonglieren mit Keramik-Jonglierkeulen, die von der Künstlerin eigens produziert werden zu selbst gesampelter Musik. Die Performance endet, wenn die Musik stoppt bzw. alle Jonglierkeulen zerbrochen sind. Ein Spiel also zwischen Rhythmus und Kontrolle, dem Zufall und Scheitern. Die Bausteine Keule, Musik, Jongleur arbeiten sehr frei und ungeplant zusammen.
3 Stadien der Wahrnehmung
Das Publikum nimmt die Objekte (Keulen) in 3 Stadien wahr:
Vor der Performance liegen sie am Boden
Währenddessen sind sie Bestandteile der Performance
Nach der Performance haben sie sich in bunte, zerbrochene Teile verwandelt und bleiben am Boden liegen
Bei Ting-Jung Chen trifft Materialität auf Klang
In ihrer Arbeit treffen immaterielle und materielle Elemente in aufeinander – in sehr poetischer Art und Weise. Für die Künstlerin ist es wichtig, wie unterschiedliche Medien ihre Gedanken inklusive soziale und kulturelle Kontexte übertragen und zur Diskussion im Publikum bringen. Sie diskutiert auch die Spannung zwischen Subjekt und Objekt. Spannung ist hier wörtlich zu nehmen – denn in dem Moment, in dem die Keule fällt, verlässt man den Raum der Poesie. Aber nur kurz, denn ein Blick auf die zerbrochene Keule bringt sie wieder zurück.
Im Blindflug
Um das zu verstehen, muss man den Prozess der Keulenherstellung genauer betrachten, denn die Keulen sind „inside-out“ glasiert. Zuerst wurden sie also aus Porzellan geformt und durch die schmale Öffnung am Kopf lässt die Künstlerin die Glasur langsam eintropfen. Fast wie ein Blindflug während man ein abstraktes Gemälde schafft, wie Ting-Jung Chen selbst sagt. Ein Gemälde, dass man allerdings erst betrachten kann, wenn es zerstört wurde, denn wie es in der Keule aussieht, weiss man erst, wenn sie dem Jongleur runtergefallen ist und sie am Boden zerbricht. Daher also der Moment der Neugierde. Und – wie oben erwähnt: auch die Poesie kehrt hier wieder zurück, denn das Werk offenbart sich in der Zerstörung.
Die Musik, zu der jongliert wird, hat Chen extra für die Performance gesampelt. Der Song stammt von Four Tet und wurde zerlegt und vom sehr mathematisch angelegten Rhythmus befreit und irregulärer angelegt.
The artist: Ting-Jung Chen
Eine aktuelle Arbeit von Ting-Jung Chen („Your Troubles Will Be Faded By The Luck You Will Soon Have“) ist derzeit in der Galerie Cube+ in Kiel zu sehen und läuft bis 11. Mai 2019. Und auch in der Wiener Hauptbücherei/Urban Loritz-Platz 2 ist ein neues Stück geplant.
Bei der letzten Charity-Auktion der Akademie der bildenden Künste anlässlich des „Rundganges“ ist mir das Werk „Fridays I’m in love“ der Künstlerin Ting-Jung Chen (Preisträgerin der Kunsthalle Wien 2018) aufgefallen und ich wollte unbedingt wissen, was die Baseball-Schläger zu bedeuten haben. Whoops. Es handelte sich um Jonglierkeulen. Aber ihre Story ist trotzdem spannend. 😀
Friday’s I’m in love: Performance / Performative Installation / Dauer: 05‘13‘
Das Werk „Friday’s I’m in love“ ist eine ca. 5-minütige performative Installation: professionelle Jongleure (zB. Philip Math/Berlin oder Justin Wood/Taipei) jonglieren mit Keramik-Jonglierkeulen, die von der Künstlerin eigens produziert werden zu selbst gesampelter Musik. Die Performance endet, wenn die Musik stoppt bzw. alle Jonglierkeulen zerbrochen sind. Ein Spiel also zwischen Rhythmus und Kontrolle, dem Zufall und Scheitern. Die Bausteine Keule, Musik, Jongleur arbeiten sehr frei und ungeplant zusammen.
3 Stadien der Wahrnehmung
Das Publikum nimmt die Objekte (Keulen) in 3 Stadien wahr:
Bei Ting-Jung Chen trifft Materialität auf Klang
In ihrer Arbeit treffen immaterielle und materielle Elemente in aufeinander – in sehr poetischer Art und Weise. Für die Künstlerin ist es wichtig, wie unterschiedliche Medien ihre Gedanken inklusive soziale und kulturelle Kontexte übertragen und zur Diskussion im Publikum bringen. Sie diskutiert auch die Spannung zwischen Subjekt und Objekt. Spannung ist hier wörtlich zu nehmen – denn in dem Moment, in dem die Keule fällt, verlässt man den Raum der Poesie. Aber nur kurz, denn ein Blick auf die zerbrochene Keule bringt sie wieder zurück.
Im Blindflug
Um das zu verstehen, muss man den Prozess der Keulenherstellung genauer betrachten, denn die Keulen sind „inside-out“ glasiert. Zuerst wurden sie also aus Porzellan geformt und durch die schmale Öffnung am Kopf lässt die Künstlerin die Glasur langsam eintropfen. Fast wie ein Blindflug während man ein abstraktes Gemälde schafft, wie Ting-Jung Chen selbst sagt. Ein Gemälde, dass man allerdings erst betrachten kann, wenn es zerstört wurde, denn wie es in der Keule aussieht, weiss man erst, wenn sie dem Jongleur runtergefallen ist und sie am Boden zerbricht. Daher also der Moment der Neugierde. Und – wie oben erwähnt: auch die Poesie kehrt hier wieder zurück, denn das Werk offenbart sich in der Zerstörung.
Die Musik, zu der jongliert wird, hat Chen extra für die Performance gesampelt. Der Song stammt von Four Tet und wurde zerlegt und vom sehr mathematisch angelegten Rhythmus befreit und irregulärer angelegt.
The artist: Ting-Jung Chen
Eine aktuelle Arbeit von Ting-Jung Chen („Your Troubles Will Be Faded By The Luck You Will Soon Have“) ist derzeit in der Galerie Cube+ in Kiel zu sehen und läuft bis 11. Mai 2019. Und auch in der Wiener Hauptbücherei/Urban Loritz-Platz 2 ist ein neues Stück geplant.
Mehr Informationen gibt es auf der Website von Ting Jung-Chen.
*Disclaimer: die Akademie ist ein Kunde von mir;