Ihr kennt das: man geht ins Museum, fühlt sich überfordert von der ausgestellten Kunst. Möchte sie wunderbar und anregend finden, kann aber nicht wirklich, weil man sie nicht versteht. Man kann keinen Bezug herstellen, sich nicht vorstellen, was der Künstler sich dabei gedacht hat, kann das Kunstwerk vielleicht deshalb auch nicht „spüren“.
In der aktuellen Ausstellung des 21er Hauses geht es um die Partizipation im Museum. Die Künstler laden die Rezipienten ein, mitzumachen. Nicht einfach teilnahmslos auf die Kunst zu starren und die Barriere zwischen sich selbst und dem Kunstwerk zu fühlen, sondern einen Schritt auf die Kunst zuzugehen…und sogar mitzumachen.
Wie schon erwähnt, ist mein Zeitkontingent knapp, daher hab ich mich natürlich nicht auf meinen spontanen Ausstellungsbesuch im 21er Haus vorbereitet. Umso größer meine – beinahe kindliche – Freude beim Durchschlendern, denn man kann:
Tischtennisspielen (ich war allein unterwegs, das fiel also flach)
sich auf einem Bett ausrasten
einen Künstler via Tinder bzw. willhaben kontaktieren und sich mit ihm treffen
Yoko Onos Handlungsanweisungen befolgen und sich um die Welt kümmern
ein eigenes Stemplkunstwerk produzieren
malen
sich was wünschen
…
Oder aber man betätigt sich als Small Business Owner und spielt ein Geber-und-Nehmer-Duett und man kann Fragen zum Wert der Kunst, des Lebens und den Rollenzuschreibungen desselben diskutieren.
Auch sehr schön, ist das „Mend Piece“ von Yoko Ono. Hier wird der Teilnehmer aufgefordert sich eines der Sackerl mit Scherben zu nehmen und mithilfe von Klebstoff & Co. wieder zusammensetzen. Dabei soll der Partizipierende – nach Anweisung bzw. Vorstellung von Yoko Ono – bestenfalls daran denken, dass er die Welt repariert.
While you are mending the cups and saucers, think of mending the world. Yoko Ono 2011
Mend Piece, 1966/2017 Partizipationswerk, Anweisung der Künstlerin, Fotocredit: Fridays at the Museum
Sehr animierend ist auch das Werk von David Horvitz, das mit „cloud rain fog puddle sea ocean pond dew river stream glacier mist creek snow you“ betitelt ist. Alle Wörter, die im Titel vorkommen, sind auch als Stemple in englischer und deutscher Sprache vorhanden. Die Handlungsaufforderung lautet „Stamp a poem and take it home“. Ich hab natürlich auch meine Version produziert und freu mich schon aufs Aufhängen daheim. Eine Co-Produktion sozusagen: 50% David Horvitz und 50% Dani Terbu ;-).
Für mich ein ganz klares must im Kulturherbst (ist das wirklich ein Wort, das man verwendet??) ?. Am besten mit einem Besuch im IKI gleich ums Eck verbinden.
Das Publikum und seine Rolle beim Entstehen eines Kunstwerks stehen im Zentrum der Ausstellung „Duett mit Künstler_in“ im 21er Haus. Historische und aktuelle Positionen zeigen, wie Künstlerinnen und Künstler Menschen aktivieren und zur Handlung auffordern. Mehr dazu auf der Website des 21er Hauses.
Ihr kennt das: man geht ins Museum, fühlt sich überfordert von der ausgestellten Kunst. Möchte sie wunderbar und anregend finden, kann aber nicht wirklich, weil man sie nicht versteht. Man kann keinen Bezug herstellen, sich nicht vorstellen, was der Künstler sich dabei gedacht hat, kann das Kunstwerk vielleicht deshalb auch nicht „spüren“.
In der aktuellen Ausstellung des 21er Hauses geht es um die Partizipation im Museum. Die Künstler laden die Rezipienten ein, mitzumachen. Nicht einfach teilnahmslos auf die Kunst zu starren und die Barriere zwischen sich selbst und dem Kunstwerk zu fühlen, sondern einen Schritt auf die Kunst zuzugehen…und sogar mitzumachen.
Wie schon erwähnt, ist mein Zeitkontingent knapp, daher hab ich mich natürlich nicht auf meinen spontanen Ausstellungsbesuch im 21er Haus vorbereitet. Umso größer meine – beinahe kindliche – Freude beim Durchschlendern, denn man kann:
Oder aber man betätigt sich als Small Business Owner und spielt ein Geber-und-Nehmer-Duett und man kann Fragen zum Wert der Kunst, des Lebens und den Rollenzuschreibungen desselben diskutieren.
Work: The Small Business Model, Christine Hill Photo: Johannes Stoll, © Belvedere, Vienna, 2017
Auch sehr schön, ist das „Mend Piece“ von Yoko Ono. Hier wird der Teilnehmer aufgefordert sich eines der Sackerl mit Scherben zu nehmen und mithilfe von Klebstoff & Co. wieder zusammensetzen. Dabei soll der Partizipierende – nach Anweisung bzw. Vorstellung von Yoko Ono – bestenfalls daran denken, dass er die Welt repariert.
Mend Piece, 1966/2017 Partizipationswerk, Anweisung der Künstlerin, Fotocredit: Fridays at the Museum
Sehr animierend ist auch das Werk von David Horvitz, das mit „cloud rain fog puddle sea ocean pond dew river stream glacier mist creek snow you“ betitelt ist. Alle Wörter, die im Titel vorkommen, sind auch als Stemple in englischer und deutscher Sprache vorhanden. Die Handlungsaufforderung lautet „Stamp a poem and take it home“. Ich hab natürlich auch meine Version produziert und freu mich schon aufs Aufhängen daheim. Eine Co-Produktion sozusagen: 50% David Horvitz und 50% Dani Terbu ;-).
Für mich ein ganz klares must im Kulturherbst (ist das wirklich ein Wort, das man verwendet??) ?. Am besten mit einem Besuch im IKI gleich ums Eck verbinden.
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